Montag, September 25, 2006

USA - Lower 48

Am Zoll, zurück zu den Staaten, nehmen uns die Zollbeamten leider die feinen, frisch gekauften Landjäger und Kiwis ab. Wir konnten diese nicht mal dort verspeisen. Wir hätten wieder nach Kanada einreisen müssen!? Doch die Zollbeamtin war wenigstens sehr nett und hatte wirklich Mitleid mit uns "poor Swiss".

Wir fuhren an Seattle vorbei und als wir durch den Staat Washington Richtung Westen fuhren, änderte sich die Gegend schlagartig von gebirgiger, waldiger Gegend plötzlich auf karge, flache Landschaft. Nächstentags durchqueren wir „kurz“ Idaho und kommen für einmal früh auf dem Campingplatz an, denken wir jedenfalls. Juhuiii; Dank unseren „Wohnungs-Agenten-Müttern“ haben wir eine Wohnung in der Schweiz nach unserer Rückkehr. Natürlich stossen wir mit einem feinen Fläschli auf unser neues Heim an. Tagsdarauf stellen wir fest, dass wir wiedereinmal die Zeitverschiebung vergessen haben, somit war es gestern doch später als gedacht.



Trotzdem gingen wir auf die 6 stündige Wanderung im Jewel Basin zum Mt. Aenas. Wir hatten eine phänomenale Sicht vom Gipfel auf die umliegende Berge. Montana gefiel uns wirklich sehr gut. Berge sind halt doch etwas vom Schönsten.


Nächstentags ging es dann in den Glacier Nationalpark. Dieser ist für uns landschaftlich einer der schönsten Nationalpark in den Staaten; Stahlblaue Seen, hohe Gipfel und wunderschöne Täler. Wir genossen die Sonnenstrahlen am McDonald See und verweilten dort mit Dösen und Lesen. Die "Going to the Sun"- Road war sehr eindrücklich; erinnerte uns diese doch an "Good, old Switzerland". Wir überquerten auf einer richtigen Passtrasse den Loganpass, wo sich auch die Wasserscheide befindet. Auf die eine Seite fliesst das Wasser in den Ozean und auf der anderen in den Pazifik.

Wir schlugen unser Zelt auf der Ostseite des Parks in St. Mary auf, wo wir in der Nacht von Wolfheulen geweckt wurden. Früh morgens steht dann noch irgend ein grösseres Tier vor unserem Zelt. Von Bär, Elch oder Pferd kann es alles gewesen sein. Wir trauten uns diesmal nicht nachzusehen.


Natürlich liessen wir es uns nicht nehmen, bei stahlblauem Himmel, eine grössere Wanderung in die Umgebung zu machen. Der Ausgangspunkt „Many Glacier“ war dafür sehr geeignet. Wir entschieden uns für die grössere und etwas anstrengendere Wanderung zum Swiftcurrent Mt. Zuerst ging’s vorbei an 3 Seen und schon nach wenigen Metern nach dem Visitor Centre lief uns ein Elch über den Weg. Kurz darauf stand dann ein Reh vor uns und komischerweise lies es sich wegen uns nicht aus der Ruhe bringen, doch etwas beunruhigte es. Als wir dann die Bärenmutter mit ihren 2 kleinen, nicht weit von uns entfernt, entdeckten, wussten wir auch weshalb.

Die 1'200 Höhenmeter gingen etwas in die Beine und wir waren froh als wir den Gipfel erreichten. Die Aussicht dort oben war einfach traumhaft. Wir waren überrascht, als wir einen jungen Typen kennenlernten, der hier oben über den Sommer in einer 10m2 Hütte wohnt. Sein Job ist die umliegenden Feuer gleich melden zu können. Auf dem Rückweg hatten wir eine wunderschöne Aussicht und merkten erst, wie steil es runter ging. Wir wären am liebsten in einen der Seen gesprungen, doch die vielen Touristen (prüde Amis, die ihr verlängertes Labor-Weekend genossen) oder Bären hielten uns ab in den Unterhosen ins kalte Nass zu springen. Hundemüde kamen wir am späteren Nachmittag auf dem Zeltplatz an.


Die Fahrt Richtung Yellowstone nationalpark war eher langweilig. Durch die umliegenden starken Waldbrände war die Sicht zum Teil sehr schlecht. Wir schlugen unser Zelt im Canyon Village, welches sich im Yellowstone NP befindet, auf. Der Yellowstone ist mit seinen vulkanischen Aktivitäten, Geysiren und Pools sehr interessant. Wir sahen wieder einmal einen Bären mit ihren kleinen und viele Büffel. Wanderungen waren hier eher schwierig zu machen, da es fast keine Rundwanderungen gibt. Leider hat uns auch niemand beim Autostop mitgenommen. Trotzdem unternahmen wir eine 2 ½ Stunden Wanderung zu den Canyons. Der Nationalpark ist aber eher für „faule“ (oder Amerikanische) Touristen ausgelegt; Viele Attraktionen sind sogar so angelegt, dass man sogar aus dem Auto Fotos schiessen kann. Wenn man etwas laufen musste, liessen die meisten Amis in dieser Zeit natürlich ihre Autos laufen, egal ob 5 Minuten oder eine Stunde. Dies bringt uns, obwohl wir in den Staaten gelebt haben, immer noch auf die Palme. Leider ist der Park sehr touristisch. Obwohl im September anscheinend wenig Leute da sein sollen, war es uns etwas zu viel und entschieden uns bald weiter Richtung Süden zu fahren.


Dernahe gelegene "Teton NP" gefiel uns landschaftlich besser, da er vorbei an einer wunderschönen Bergkette führt. Leider war es durch die umliegenden Waldbränen immer noch sehr dunstig. Bei stahlblauem Himmel wär’s sicher noch eindrücklicher gewesen.

Es ging weiter in den Mormonen Staat Utah. In Salt Lake City genossen wir wieder einmal etwas das Stadtleben, obwohl es ja keine grosse Stadt ist. Kurz darauf fuhren wir weiter in den Süden zum Zion NP, der uns sehr gut gefiel. Wir unternahmen eine wunderschöne Wanderung zum Observation Point. Die Sonnenstrahlen schimmerten in den roten Sandsteinfelsen und erzeugten ein schönes Schattenspiel. Wir waren froh, früh M
morgens den Aufstieg gemacht zu haben, da es nachmittags immer heisser wurde. Eigentlich wollten wir uns hier noch etwas verweilen, da es uns sehr gut gefiel. Dazu kam, dass Tamara und Adi aus Zug, per Zufall, sich auch in dieser Gegend aufhielten. In ihrem Hotel wurde uns fälschlicherweise mitgeteilt, dass die beiden ausgecheckt hätten. So dachten wir, sie fuhren schon weiter in den Bryce Canyon. Also nichts wie los und „folgten“ ihnen.


Eines der Highlights im Bryce Canyon ist der Sonnenaufgang. Das aus dem Zelt kraxeln frühmorgens, bei inzwischen sehr kalten Temperaturen, wurde mit einem schönen Sonnenaufgang belohnt. Die Sandsteintürme kommen morgens noch besser zur Geltung. Wir fahren noch zu einigen Aussichtspunkten, bevor wir unsere Email checken und feststellen mussten, dass Tamara und Adi doch noch im Zion NP sind.


Uns zogs dann weiter zum Capitol Reef NP, der uns ebenfalls gut gefallen hat. Der Name stammt von Entdeckern, die sich an ein Riff im Meer erinnerten. Über Nacht zog ein riesiges Gewitter auf brachte kalte Luft vom Norden. Somit entschlossen wir uns wieder einmal in ein Motel zu dislozieren.


Via Glen Canyon überquerten wir mit der Fähre den Lake Powel bevor wir das Monument Valley erreichten. Man fühlte sich wirklich fast wie in einem alten Wildwest-Film. Diverse Filme wurden hier gedreht, die Bekanntesten sind sicher von John Wayne. Da es sonst nicht viel zum Anschauen gab, fuhren wir weiter nordwärts.


Die zwei Nationalparks "Canyonlands" and "Arches" laden zur Erkundung ein und Moab ist für Biken bekannt. Uns gefiel es gut, deshalb blieben wir auch mehr als eine Woche. Auf der ganzen Fahrt durch Utah konnten wir nirgends Wein kaufen, doch in Moab gab es dann endlich einen Liquor-Shop.

Utah hat bzgl. Alkohol seine eigenen Regeln und Gesetze. Ob diese zum Teil Sinn machen, sei in Frage gestellt. In einer Bar muss Man(n) Member sein und 4 US$ Beitrag bezahlen, bevor man ein Bierchen, natürlich Leichtbier mit max. 3% Alkohol, bestellen kann. Oder wenn man an der Bar in einem Restaurant Alkohol trinken will, muss man dazu etwas zu Essen bestellen. Auch wenn dies nur 75Cents Chips sind. Trinke nie in den leeren Magen. Auch so kann der Umsatz gesteigert werden. Jedoch verbietet das Gesetz das servieren eines zweiten alkoholischen Getränkes, solange das erste Getränk nicht vollständig ausgetrunken ist.


Im Canyon Land NP machten wir auf eigene Faust eine kleine 4WD-Tour. Endlich konnte Peter unseren 4Runner mal auf einer Schotterpiste ausprobieren. Es war interessant diese Canyons nicht nur von den Aussichtspunkten, sondern auch vom Tal aus bestaunen zu können. Über holprige und steil abhängende Strassen ging’s vom Plateau runter bis zum Fluss „Colorado“.


Endlich klappte es und wir trafen endlich Tamara und Adi. Wir verbrachten ein paar schöne Tage mit ihnen. Natürlich durfte eine Biketour in den roten Felsen nicht fehlen. Der Slick Rock Trail war vor allem für Peter und mich anstrengend und mit den Pijama-, anstatt Bikehosen, tat uns der A... danach noch mehr weh. Die Anstrengungen hatten sich aber allemal gelohnt. Es machte richtig Spass auf diesen Felsen auf und ab zu fahren.


Da das Wetter etwas umschlug, verbrachten wir den nächsten Tag mit im Cafe sitzen und Jassen; wie es sich für richtige Schweizer gehört. Wir sagen euch, der Ruhetag hat unseren Hintern gut getan. Nächstentags ging es auf eine Wanderung im Arches NP. Links und rechts stiegen roten Felsen empor. Wir verbrachten einige Stunden in diesen Kanälen. Auch dieser Nationalpark ist sehr eindrücklich. Trotzdem hatten wir langsam genug von roten Sandsteinformationen und zogen weiter Richtung Denver.

Neben den Strassen in den Rockies hatte es schon sehr viel Schnee und die verschneiten Hänge würde schon bald zum Skifahren einladen. Denver liegt zum Glück etwas tiefer; eine Grossstadt umrundet von weissen Schneebergen. Wir konnten unser Auto am ersten Tag, zu einem bessern Preis als erwartet, verkaufen. Dadurch haben wir mehr Zeit Denver und die Umgebung zu geniessen.

Wir besuchten Christine und Mike, Amerikanier, die wir dazumal in Neuseeland kennengelernt hatten. Christine hatte sogar frei genommen und uns etwas herum geführt. Wies sich bei Amis gehört, gabs ein feines Barbeque.

In Denver genossen wir wieder einmal das Grossstadtleben. Nach dem vielen essen und trinken, war etwas Bewegung angesagt. Wir fuhren dafür in den Rocky Mountain Nationalpark.

Die Zeit in den Staaten hat uns sehr gefallen. Wir freuen uns aber riesig wieder nach Südamerika zu fliegen. Es geht ab nach Quito, Equador. Wo weitere Abenteuer auf uns warten.




Sonntag, September 10, 2006

Canada - Yukon, B.C & Rockies

Wehmütig nahmen wir Abschied von Alaska, doch anderseits freuten wir uns auch sehr auf die schöne Landschaft in Kanada. Auf dem Programm standen das Yukon Territorium, British Columbia (B.C) und die Nationalpärke Jasper und Banff in den Kanadischen Rocky Mountains.


Auf dem Weg in die "Lower 48" liessen wir es uns aber nicht nehmen einen Abstecher nach Haines zu machen, welches wieder in Alaska liegt. Hier überwintern viele Weisskopf-Adler. Wir sahen sehr viele, leider nicht ganz so nah, wie wir diese z.B in Homer gesehen hatten. Weil uns dann die Überfahrt mit der Fähre nach Skagway am Kanadischen Ende des Tayia Inlets zu teuer war, fuhren wir halt die 250 km zurück zum Alaska Highway. Auf dem Alaskahighway ging es weiter Richtung Süden, durch die Provinz Yukon. wiederum konnten wir aus nächster nähe die Vielfälltigkeit des Wildlife bestaunen. Danach bogen wir bald ab in den Cascade Highway, der südwärts duch die Provinz British Columbia, kurz B.C., führt.



Wir machen einen letzten Abstecher nach Alaska, nach Hyder, in ein 100 Seelen Dorf. Hyder ist vollständig von Kanada umgeben, quasi eine Exklave. Auf dem Weg mussten wir schon fast aufpassen, dass wir keine Schwarzbären überfuhren, so nah waren diese am Strassenrand. Hyder ist umringt von Kanada und deshalb das einzige Amerikanische Stättchen, in welchem der US-Dollar nicht willkommen ist. weil Hyder am Meer liegt, konnten wir wiedermal Fish and Chips geniessen. Der Halibut ist einfach saugut hier. Nun zog es uns aber definitiv wieder nach Kanada zurück.



Die Landschaft von Yukon und British Columbia war wunderschön. Die dichten Fichtenwälder gehöhren zum kanadischen Landschaftsbild, diverse idyllische Seen sorgen jedoch für Abwechslung. Schon bald näherten wir uns den canadischen Rockies. Unser erstes Ziel war der Jasper Nationalpark. Dort verbrachten wir 3 Nächte und unternahmen bei schönem Wetter einige Wanderungen.

Auf dem Hochplateau von Edith Carvell hatten wir eine schöne Sicht auf den Gletscher und die umliegenden Berge. Da unser Zeltplatz gleich am Banff Nationalpark angrenzte, erkundeten wir auch diese Gegend zu Fuss. Die Gegend ist wirklich wunderschön und trotz bedrohlichen Wolken blieben wir trocken. Die Nationalpärke sind wirklich ein Wanderparadies. Leider hatten wir keine wilden Tiere gesichtet, welches wir auf die hohe Besucherzahl zurückführen. Vielleicht würde man diese auf einer mehrtägigen Wanderung eventuell eher sichten.



Nächstentags bei Aprilwetter, wechselnd von stahlblauem Himmel und strömendem Regen, fuhren wir fast 900 km bis nach Vancouver. Wir waren wirklich froh, endlich angekommen zu sein. Tagsdarauf erkundigten wir diese grossartige Stadt. Vancouver hat uns sehr gut gefallen. Eine Stadt, wo man sich länger aufhalten könnte. Bei schönstem Wetter genossen wir Light-Sightseeing und ein paar Bierchen in den netten Bars. Da es in Vancouver von Asiaten nur so wimmelt, entschieden wir uns auf Sushi. Eine gute Wahl und zu einem Preis, wo wir in der Schweiz nur so träumen können. Auf dem Aussichtsturm genossen wir die gute Aussicht über die Stadt. Diese Stadt ist sicherlich eine der schöneren, die wir schon besucht haben.




Mit der Autofähre ging es dann auf Vancouver Island, wo wir ein paar Tage verbrachten. Victoria ist die Hauptstadt der Provinz British Columbia und ein nettes Hafenstädtches. Wir fühlten uns sofort sehr wohl hier. Das Highlight auf Vancouver Island sind sicherlich die vielen Wale, die sich ganzjährig in den umliegenden gewässern aufhalten. Im Frühling und Herbst kommen die Buckelwale, doch ganzjährig sind Orcas (Killerwale) nahe der Küste zu finden. Ehrlich gesagt, hatten wir keine all zu grosse Erwartungen, doch wurden wir zum Glück eines Besseren belehrt. Wir trafen auf 30-40 Killerwale, nur unweit des Hafen. Die Wale waren sehr verspielt und sprangen, anscheinend aus Freude des reichlichen Lachsvorkommens, zum Teil aus dem Wasser. Leider kamen die Wale nicht ganz an unser Boot, doch befürworten wir die Haltung der Tourveranstalter, dass es die Entscheidung des Wales ist, wie nahe er ans Boot kommen will. Wir erkundeten noch den Westen der Insel, welcher Landschaftlich ebenfalls wunderschön ist. Hier kann man sich an den Stränden etwas ausruhen oder in den Bergen wandern gehen.


Nach 4 Tagen auf Vancouver Island ging zurück aufs Festland, da es uns weiter wieder in die US-Staaten zog. Gibt es in den Lower 48's noch einiges das wir uns noch ansehen möchten. Aber über diese Erfahrung lest ihr mehr in unserem nächsten Blog. Bis dann....